Leibniz und die Kunst

Diese Seite setzt sich mit der Wirkung von Leibniz auf die KUnstgeschichte und mit Kunst rund um Leibniz auseinander. Eine interessant kompilierte Biographie finden Sie hier.

Literatur

Candide vs „Die Beste aller möglichen Welten“

Leibniz berühmter Satz von der „besten aller möglichen Welten“ ist oft missverstanden worden. Dafür verantwortlich ist nicht zuletzt die Parodie durch den französischen Philosophen Voltaire in dessen Roman Candide oder der Optimismus (frz. Candide ou l’optimisme). 1759, also gut 50 Jahre nach Leibniz Todm  unter dem Pseudonym Docteur Ralph veröffenlicht, propagiert Voltaire Skeptizismus und Pessimismus, die Leibniz’ Postulat in den Kontext der Zeit Voltaires rücken:
Der einfach gestrickte Held Candide, der illegitime Neffe des westfälischen Barons Thunder-ten-tronckh, wird aus dem westfälischen Heimatschloss verbannt, nachdem er mit der traumhaft schönen Prinzessin Cunégonde in flagranti ertappt worden ist. Die Vertreibung gerät ihm zur Verstoßung aus jenem Paradies, in dem ihm sein Lehrer Pangloss (von altgriechisch pan „alles, umfassend“ und glotta „Zunge, Sprache“, also ungefähr „Allessprecher“) die Leibnizsche Theorie der „besten aller Welten“ versucht näherzubringen.

Handlung von Candide

Candide und die anderen Romanfiguren erleben das furchtbare Erdbebens von Lissabon im Jahre 1755 und den damals aktuellen Siebenjährigen Krieg (1756-1763), bei dem zum Zeitpunkt der Veröffentlichung niemand wissen konnte,wann er enden würde.
Mit Witz und Ironie prangert Voltaire in seinem „conte philosophique“ den überheblichen Adel, die kirchliche Inquisition, Krieg und Sklaverei an und verspottet die naive Utopie des einfachen Mannes von einem sorglosen Leben.

Im Jahr 1776 erschien eine deutsche Übersetzung unter dem Titel Candide oder die beste aller Welten Nach Voltaire haben sich auch andere Schriftsteller der Aufklärung des Stoffes angenommen. Die bekanntesten Werke sind Johann Karl Wezels Belphegor oder die wahrscheinlichste Geschichte unter der Sonne (1776) und Johann Pezzls Faustin oder das philosophische Jahrhundert (1783).[3]

Darstellende Kunst

Bereits 1784 wurde eine Episode aus dem 26. Kapitel gekürzt auf die beiden historischen Figuren des König Theodor und des Sultan Achmet III. durch Giambattista Casti in ein Libretto umgeschrieben und von Giovanni Paisiello als Il Re Teodoro in Venezia vertont.

1956 schuf Leonard Bernstein das Musical Candide, das er als musikalische „Liebeserklärung an die europäische Musik“ bezeichnete. Vico von Bülow alias Loriot kreierte 1993 für das Münchner Gärtnerplatztheater eine durch ihn selbst moderierte konzertante Kurzfassung.
erschien der Film Mondo Candido von Gualtiero Jacopetti.

Bildende Kunst

In Hannover erinnern zwei Denkmäler im öffentlichen Raum an Leibniz. Der Leibniztempel im Georgengarten wurde 1790 geweiht; es handelt sich um das erste einem Nichtadeligen gewidmete Bauwerk in Deutschland.

Am Opernplatz befindet sich ein von Stefan Schwerdtfeger geschaffener bronzener Schattenriss von Leibniz’ Kopf, der am 27. November 2008 eingeweiht wurde. Die 2,5 m hohe Skulptur auf einem Granitsockel wurde von zehn Sponsoren für 110.000 Euro gestiftet. Eine Seite bildet das Leibniz-Zitat Unitas in multitudine (Einheit der Vielfalt) ab, die andere Seite zeigt das von Leibniz entwickelte binäre Zahlensystem.[49]

Das Leibnizdenkmal im Innenhof der Universität Leipzig zeigt Leibniz als überlebensgroße Statue.

Digitale Kunst