Die Krise hat auch viel kreatives Potential freigesetzt. Auf dieser Seite sammeln wir beispielhaft ungewöhnliche Ideen von Künstler*innen, um auch während der strengeren Kontaktbeschränkungen – in manchen Ländern auch zeitweise kompletten Lockdowns – Kontakt zu ihrem Publikum zu halten.
Table of Contents
Darstellende Künste
Obwohl die darstellenden Künste unter dem Mangel an Liveveranstaltungen auch wirtschaftlich sicher am meisten zu leiden hatten, hat sich gerade hier ungeahnte Kreativität entfaltet.
In grosser Zahl sind viele kurze, oft sehr amüsante Videos entstanden, die Orchestermusiker*innen, Sänger*innen und Tänzer*innen beim gemeinsamen Performen in ihren heimischen Wohnungen zeigen.
Digitale FlashMobs und Camera-Performances
Diese digitalen FlashMobs haben zum einen für den Zusammenhalt in bestehenden Ensembles gesorgt. Zum anderen haben sie durch die Kürze und Kompaktheit und den meist humorvollen Zugang auch bislang eher kunstferne Menschen erreicht.
Ein sicherlich interessanter Forschungsansatz wäre, welche Verbreitungsmuster bei diesen Videomemes vorhanden waren. Sowohl Instagram als auch Facebook waren hier wichtige Kanäle.
Besonders skurril und mit vielen amüsanten Insiderwitzen versehen war ein auf Instagram erschienenes Vido der Tänzerinnen des Australian Ballet. Sie kommentierten und inszenierten ihre ausgefallenen Probenphase für das eigentlich geplante klassische Handlungsballett „Giselle“ sehr selbstironisch. Die mordlüsternen Rachegeister der Wilis taten sich unter dem Stichwort „Corps-en-Tine“ zusammen und planten die Bestrafung des Verführers Albrechts online.
Streaming von Aufzeichnungen
Grossen Theatern wie beispielsweise die Berliner Schaubühne oder die Bayerische Staatsoper fiel es auf Grund ihrer vorhandenen Infrastruktur relativ leicht, schon früher aufgezeichnete Vorstellungen meist kostenlos per Stream zur Verfügung zu stellen. Kleinere Häuser und vor allem freie Gruppen wurden hier oft an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit gebracht.
Solokünstler*innen hingegen fiel es relativ leicht, ihre Wohnzimmer zu öffnen. So erreichten die über Twitter verbreiteten Hauskonzerte des in Berlin lebenden Starpianisten Igor Levit viele Freund*innen klassischer Musik.
Bildende Kunst – Museen, Ateliers & Galerien
Auch Museen waren über lange Zeit geschlossen. Viele grössere Museen haben ihre eigenen Webseiten genutzt, um nicht nur Interesse für den Live-Besuch zu wecken, sondern teilweise mit ihren museumspädagogischen Abteilungen neue Angebote entwickelt.
Schriftsteller und Verlage
Autor*innen konnten sich natürlich realtiv einfach über Blogposts und Ebooks an ihre Leserschaft wenden. Allerdings fanden Lesungen nicht mehr live sondern online statt, was aber dank der steigenden Souveränität bei der Nutzung von Konferenzplattformen kaum Probleme darstellte.
Um Kindern die Wichtigkeit von Abstandsregeln begreifbar zu machen, schufen beispielsweise Axel Scheffler und Julia Donaldson, die Schöpfer des Gruffalo und vieler anderer wunderbarer Kinderbuchfiguren eine Reihe von wunderbaren Zeichnungen, die im britischen Guardian veröffentlicht wurden.
Freie Bildungsträger – Volkshochschulen
Auf Anregung der Volkshochschule Frankfurt haben wir die „Bilderdetektive“ entwickelt. Kinder und Jugendliche erleben in diesem an den den aktuellen Erkenntnissen im Bereich Online-Didaktik entwickelten Kurs eine sehr abwechslungsreiche Zeit mit viel Lernspass und Interaktion.
Der Kurs verfolgt 3 Lernziele: ein offizielles und zwei Ziele, die sozusagen im Vorübergehen ebenfalls trainiert werden:
- Das Eintauchen in die spannende Welt der Kunstgeschichte – von römischen Göttern bis zu kindgerechten Comics schlagen wir einen weiten Bogen
- Wir ermutigen Sie, auch selber künstlerisch tätig zu werden
- Last but not least wird durch die Nutung vieler interessanter Online-Kollaborationstools die digitale Kompetenz erhöht
Sie haben es sicher bemerkt ! Die Texte auf dieser Website werden gegendert.
Meist nutzen wir die Form mit dem Sternchen, weil dies für die Programme, die den Text vorlesen lassen am Besten geeignet scheint. Um die Flexibilität zu trainieren tauchen aber auch ab und zu andere Formen wie Forscher_innen oder LehrerInnen auf. Sollten Sie damit irgendwelche Schwierigkeiten haben, bedaure ich diesen Umstand für Sie, aaaaaaaber sage auch: Herzlich willkommen im 21. Jahrhundert. 🙂