I Gelosi – Salonoper

Im Juli 2005 inszenierte Kreissig keinen Rossini sondern die Salonoper „I Gelosi“ (Die Eifersüchtigen) von Giuseppe Balducci als charmante Ausgrabung beim Rossini Festival in Bad Wildbad. Die witzige Eifersuchts-Komödie im Stile Rossinis wird von 6 Frauen, 2 davon in Hosenrollen gesungen und von 2 Pianisten an 2 Flügeln begleitet.

Im frisch eröffneten Kurtheater fand die Premiere im von Flügeln inspirierten Bühnenbild der jungen Eva Maria Westerveld statt.

Interessant ist hier vor allem die Person des Komponisten. Giuseppe Balducci wurde bereits als Kind musikalisch ausgebildet. Im Alter von 17 Jahren gründete er ein Laienorchester, mit dem er einige der damals populären Opern von Johann Simon Mayr und Ferdinando Paër aufführte. Er selbst war Dirigent und erster Tenor der Truppe.
1817 floh er nach Neapel, um einem Duell in Jesi zu entgehen und wurde dirt zunächst Schüler von Giacomo Tritto und Niccolò Antonio Zingarelli.
Er wurde zum Musiklehrer der besseren neapolitanischen Gesellschaft und gründete ein weiteres Orchester, das ausschließlich aus seinen eigenen Schülern bestand. Die enge Freundschaft zur Familie Capece Minutolo sollte für sein weiteres Leben und Werk prägend werden.

Die drei Töchter von Raimondo und der Marchesa Matilde della Sonora Capece Minutolo (Paolina, Adelaide und Clotilde) wurden Balduccis Musikschülerinnen, für die er nicht nur eine umfangreiche Bibliothek mit Notenmaterial anlegte, die sich heute im Konservatorium San Pietro a Majella in Neapel befindet. Für sie schrieb er auch seine Salonopern, die in privatem Kreis aufgeführt wurden, darunter auch I Gelosi.
In den 1830er-Jahren wurde der Salon der Familie zu einem bekannten Musiksalon Neapels.