Polenblut – Görlitz 2004

Gelungene Aktualisierung

Anlässlich des EU Beitritt Polens am 1. Mai 2004 aktualisierte Kreissig Oskar Nedbals selten gespielte Operette „Polenblut“. Der Plot aus den goldenen Zwanziger Jahren um den bankrotten Grafen Bolo Baranski, der eine Geldheirat vermeiden will, wurde geschickt nach heute verlegt. Beim Europaball in der Warschauer Oper  – unter Anwesenheit von internationaler Politprominenz – lässt Bolo die als Braut vorgesehene, äusserst patente Agraringenieurin Helena, Tochter des Gutbesitzer Zaremba, rüde abblitzen. Doch sie zeigt ihm, was eine Harke ist. Unter falschem Namen lässt sich sich als Verwalterin für sein verfallendes Gut anstellen und rettet es vor dem Ruin. Beim Erntedankfest kommt es zum Happyend. Im raffinierten Bühnenbild von Karen-Hilde Fries, die schon für die Ausstattung der erfolgreichen Uraufführung der Gerhard-Hauptmann-Oper „Bahnwärter Thiel“ in Görlitz verantwortlich war, sorgte ein Grossaufgebot an Solisten, Ballett, Chor , Extrachor, Kinderballett und Kinderchor an diesem Abend für ein gelungenes Operetten-Revival: klassisch-opulent, witzig und musikalisch zwischen Walzerseligkeit und  schwungvoll-spritziger polnischer Folklore hin und her pendelnd.

Die Produktion war perfekt auf Görlitz abgestimmt: