Mozart – immer wieder Mozart

Wolfgang Amadeus Mozart gehört zu den Lieblingskomponisten von Kreissig. Immer wieder hat er diesem genialen und gegen die Regeln seiner Zeit aufbegehrenden Komponisten als Choreograph und Regisseur angenähert. Vor allem Kreissig’s Inszenierungen und Bearbeitungen der Zauberflöte als Strassentheater und des Don Giovanni Reloaded -Highway to Hell  im Rahmen eines  Schultheaters ermöglichen es auch opernfernem Publikum, die Brisanz der Themen unmittelbar zu erfahren.

2006 wurde unter dem Titel Zauberflötenrausch die Zauberflöte als 40-minütiges Strassentheater entwickelt. Ergänzt um Ausschnitte aus „Don Giovanni“ und „La Nozze di Figaro“ entstand das abendfüllende „trazoM kiasoM“ , das seine Premiere bei den Herrenhausen Festspielen hatte.

Schon 1988 war unter dem Titel „Im Reich der Königin“ eine erste Skizze der Zauberflöte entstanden, die sich mit der Begegnung Taminos, Papagenos, der Königin der Nacht und ihrer drei Damen beschäftigte. 1989 wurde daraus eine komplette Ballettversion, die in knapp 70 Minuten die wichtigsten Handlungsstränge zusammenfasste.

Im Jahr 2000 war Kreissig der Choreograph der Inszenierung am Münchner Gärtnerplatztheater, bei der die Sklaven um Monostatos in einen Steptanz verfallen.

Auch in seinen Balletten spielt Mozart eine bedeutende Rolle.  Noch zu Schulzeiten nutzte er in „KV331“ (seiner bis dahin längsten Choreographie) vier verschiedene Bearbeitungen des berühmten türkischen Marsches. Unterschiedliche Musikstile spiegelten sich ich entsprechenden Tanzstilen wieder, als Rahmenhandlung diente das Plot um einen uninspirierten Komponisten. 1986 entstand im Sommer für das Ballet Classico de Zaragoza eine Probenskizze der Jupiter-Sinfonie, die aber aus Zeitgründen nie vollendet wurde.

In „Nach Ansage“ beschliesst der Marsch KV 335 das Stück und spielt mit den musikalischen  Wechseln des militärischen Auftrumpfens und des zarten Wegschleichens.