Happy Birthday Mozart!

Mozart ungeschminkt

Als drittes Werk seiner intensiven Beschäfigung mit Mozart im Mozartjahr entstand mit „Happy Birthday Mozart“ für das Stadttheater Ingolstadt im Januar 2007 ein grosser Bilderbogen  rund um Mozart’s Leben. Zum 250. Geburtstag des Komponistengenies überbrückte das Theater Ingolstadt die historische Distanz und liess Wolfgang Amadeus so weit wie möglich im O-Ton zur Sprache kommt. Der Schlüssel zum ungeschminkten Mozart liegt in seinem enormen Nachlass an Briefen .

Über vier Monate hinweg entstand in intensiver Zusammenarbeit mit dem Dramaturgen Thomas Schwarzer eine Textcollage, die als Grundlage für sinnlich erfahrbare Collage der verschiedenen Stationen aus Mozarts Leben diente.

Geliehene Kostüme

Im flexiblen Bühnenbild von Christine Waelle schlüpften die insgesamt 18 Darsteller immer wieder in neue Rollen: 300 Kostüme wurden von Monika Zeller-Schömig aus dem Fundus des Staatstheaters Braunschweig ausgesucht und per Lastwagen nach Ingolstadt verfrachtet – von historischen Gewändern bis zu einem Rockeroutfit für den „Don Giovanni“. Kreissig kannte Zeller-Schömig noch von seiner Traumschweig Produktion am Staatstheater Braunschweig, wo sie in ihrer Doppelfunktion als Chefin der Kostümabteilung für viele Teile des Fundus selbst künstlerisch verantwortlich war.

Theater als Bio-Pic

Der Schnelldurchlauf durch Mozart’s Leben nimmt alle bedeutenden Stationen auf: die Kindheit im spießigen Salzburg, die ersten Konzertreisen zusammen mit dem Vater, der seinen eigenen verpassten Karriereschritt durch den Erfolg der Kinder zu kompensieren versuchte. Die ersten musikalischen Erfolge, die Begegnungen mit Bäsle und der Familie Weber in Mannheim, die grossen Opern.

Mozart’s Spass am Billardspiel wird in einem „Kugelballett“ deutlich, seine Mitgliedschaft bei den Freimaurern  im Rahmen eines Aufmarsches maskierter Gestalten.

Würde Mozart noch leben, hätte man eine Interview-Doku gemacht. Die Briefe – die nicht nur Deutsch, Italienisch, Französisch frei mischen, sondern auch gelegentlich ironisch den Salzburger Dialekt einbinden – kämen dem O-Ton Mozart heute am nächsten . So wurde nicht nur über eine Ikone berichtet – stattdessen wird das Salzburger Wunderkind mit seinen eigenen Worten zum Leben erweckt.

Spartenübergreifende Produktion

Mit „Happy Birthday, Mozart!“ wagte sich dass Theater Ingolstadt zum ersten Mal selbst an eine spartenübergreifende Musiktheater-Produktion heran.  – bisher gab es an dieser Stelle ausschließlich Ballettgastspiele. Aus mehreren Castings wurde ein Ensemble gesucht, dem auch zwei Schauspieler aus dem Ingolstädter Ensemble angehören. Peter Reisser vereint als Wolfgang Amadeus nicht nur das Schauspielerische mit Gesang und Klavierspiel. Seine österreichische Herkunft bringt ihn zusätzlich ein Stückchen näher an das „Original“ heran.

Die Arrangements fordern nicht nur Walter Kiesbauer, den musikalischen Leiter, sondern das ganze Theater heraus: Für das im Grenzbereich zwischen Theater, Ballett, Musical und Oper angesiedelte Stück mussten die Darsteller, die singen, sprechen, tanzen und im besten Fall auch noch Klavierspielen, erst einmal zusammengesucht werden. Als Nannerl, Mozarts klavierspielende Schwester, war in dieser Produktion übrigens Agnes Krumwiede zu sehen, die seither eine politische Karriere eingeschlagen hat.

Pressestimmen Happy, Birthday Mozart!

„Mit „Happy Birthday, Mozart!“ zeigt das Theater Ingolstadt einen facettenreichen Mozart und spricht dabei ein breites Publikum an – eine gelungene Eröffnung des diesjährigen Mozartjahres.“
Ingolstädter Anzeiger