Kulturnacht Reutlingen 2017

„Don’t be shy“ – Kreissig inszenierte die Eröffnungsshow der Reutlinger Kulturnacht 2017

Ein besonderes Highlight der Kulturnacht 2017 war die zur tanzHALLE verwandelte Stadthalle. Rund um die zentrale Figur von Terpsichore, der Muse des Tanzes, wirbelten eine Nacht vor der Bundestagswahl 2017 Menschen aus mehr als 12 Nationen über Reutlingens neue Agora. Moderne, traditionelle und experimentelle Tanzstile trafen aufeinander, und vereinten sich in der 20-minütigen Eröffnungsshow, die um Punkt mit grosser Bildmacht den Tanz als universelles und grenzüberwindendes Ausdrucksmittel feierte. Hier ist das Video

Bereits zum 5. Mal veranstaltete das Netzwerk Kultur am Samstag, den 23. September 2017 die Reutlinger Kulturnacht. Beeindruckende Lichtkunst-Installationen hüllten die City in bunte Farben. Bildende Künstler, Tänzer, Musiker aller Stilrichtungen, Schauspieler, Schriftsteller und Kleinkünstler präsentierten sich an mehr als 30 Innen- und Aussenräumen der Stadt, sinnlich unterstützt durch eine interkulturelle Delikatessenmeile.

„Man muss das Leben tanzen“  – Thorsten Kreissig choreographierte für Reutlingen

Extra für diesen Event entstand „Don’t Be Shy“, der erste gemeinsame Auftritt der Reutlinger Tanzszene. Zu einem Medley aus Musik aus Popsongklassikern, Musical- und  Filmmusik  (darunter Cabaret, Pirates of the Caribbean, Imany und David Bowie)  vereinen sich strenge Rituale, freie Improvisationen und komplexe Abfolgen dynamischer Raummuster zu einem grossen Spektakel. Schon im Vorfeld entstand ein wunderbares Video mit Impressionen aus den Proben.

Die Inszenierung, Konzeption und Choreographie von „Don’t Be Shy“ wurde von Thorsten Kreissig und Ramona Mathes, der diesjährigen künstlerischen und organisatorischen Leitung der Kulturnacht, entwickelt. Mathes trat in zahlreichen Kinderballetten Kreissigs auf und hatte ihre erste Hauptrolle als Kellerassel  im ökologischen Kinderstück „Insects“ an der Seite von Mark McClain.

Beteiligung des Publikums

Tanzfreunde und Interessierte erleben an diesem Abend ein wahres Feuerwerk an Bewegung. Sie alle dürfen sich – abenso wie absolute Tanzneulinge – vor Ort auch gleich selbst ausprobieren. Denn die aktivierende Beteiligung des Publikums ist Kreissig, wie bei all seinen partizipativen Kunst- und Performanceprojekten sehr wichtig. Schon bei der Generalprobe am 16. September 2017, bei der alle Mitwirkenden nicht nur gelegentlichen Nieselregen überstanden, wurde das Publikum zum MIttanzen eingeladen. Ein Zuschauer war so begeistert – und so talentiert – dass er nicht nur die einfachen Teile der Choreographie von „Pirates of the Carbibbean“ mittanzte, sondern auch das viel komplexere „Don’t be shy“.

Modularer Probenprozess

Über mehrere Monate hin wurde diese einzigartige Kooperationsperformance an insgesamt vier Wochenenden gemeinsam mit den vielen Darsteller*innen entwickelt. Im Mai 2017 fand die erste für alle Beteiligten frei zugängliche Probe statt. Für viele der jungen Darstellerinnen war es zunächst ungewohnt, sich in den improvisierten Passagen selber einbringen zu können. Doch nach anfänglicher Scheu entstand ein wunderbares Wimmelbild individueller Geschichten.

Einige der Tanzschulen schickten nicht nur Tänzer*innen zum Projekt, sondern stellten reihum ihre Probensäle zur Verfügung. Besonderer Dank gebührt hier Sibylle Rutsch von  DanceArt Pfullingen ,  dem  Tanzsportclub Schwarz-Weiß Reutlingen  sowie Belly4Soul Reutlingen für die grosszügige und unkomplizierte Bereitstellung ihrer Räume.

Ganz züchtig – Schwanensee lässt grüssen 🙂

So lernten alle Beteiligten gleich die vielen Tanzorte kennen, deren Schüler*innen und Tänzer*innen mit von der Partie waren. Doch keine Probe im Saal kann einen auf eine Open-Air Show vorbereiten. Daher wurde ab dem zweiten Wochenende im Juli auch schon vor Ort probiert. Schon alleine der Unterschied der Wegstrecken liess manche Beteiligte schneller nach Luft schnappen als erwartet.

Die Roten Schuhe- ein Symbol für Tanz

Beim ersten Probenwochenende lag der Fokus auf der tanztheatralischen Eröffnungssequenz. In grauen Trenchcoats gefangene Menschen kämpfen sich frei. Im Anschluss entstand mit Tänzern aus Stuttgart und Reutlingen eine erste Skizze des solistischen Auftritts der „Red Shoes“.  Der textliche Bezug, den David Bowie hier nimmt, erweist einem der wichtigsten klassischen Tanzfilme Referenz, den „Roten Schuhen“ von 1948, der wiederum auf einem Märchen des dänischen Schrfitstellers Hans Christian Andersen beruht, dessen Märchen unzählige Male verfilmt und auf der Bühne umgesetzt wurden.

Ab den Endproben im September gesellte sich auch die stelzenlaufende Diseuse Ina Z. zu den Tänzer*innen, die als alle anderen überragende, 3.50 m grosse Terpsichore das Zentrum dieses Reutlinger Tanzwirbels ist.

Beteiligte Tanzschulen in der tanzHALLE

Die Tanzschulen des Grossraums Reutlingen-Tübingen bieten die ganze Palette des Tanzes an: klassisches Ballett, Modern Dance, Jazz, HipHop, Breakdance und Videoclip Dancing sind genauso vertreten wie Standard und Lateinamerikanische Tänze, Rock´n Roll, Burlesque, Orientalische Tänze, Hula, Celtic, Flamenco, Tango Argentino und vieles mehr.

ADTV Tanzschule dance+music Reutlingen

Ballettschule Renate Mach Reutlingen

Ballettschule Poldi Eningen

Belly4Soul Reutlingen

Breakdance Company Stuttgart

Celtic and Modern Dance Team Reutlingen

DanceArt Pfullingen

Flamensol Tübingen

Forum Tanz Ohmenhausen

GoDance Tübingen

Independent Steps, Tanzschule Werz Pfullingen

Junge Bühne Ulm

Project Dance Reutlingen

Rainbow Dance Factory Tübingen

Rock´n Roll Sportclub Tübingen

SweatPeas Pfullingen

Tango Emanolito Reutlingen

Tangovision Reutlingen/Tübingen

Tanzbeweggrund München

Tanzssportclub rot/gold Tübingen

Tanzsportclub Schwarz-Weiß Reutlingen

Tanzsportclub Sindelfingen

Tanzstudio Design Kirchentellinsfurt

Tanzwerk  Reutlingen

Die Organisation des Projektes lag bei

Ramona Mathes

RKunrad@aol.com
Tel:  0157 5656 1030