LESS(ing) IS MORE – oder Fragen der Ehre

„LESS(ing) IS MORE“ oder „Fragen der Ehre“ versteht sich als postmigrantisches Theater mit Musik unter Verwendung von Motiven und Texten aus Lessings „Minna von Barnhelm“, „Emilia Galotti“ sowie „Nathan der Weise“. Ausgehend von einer Grundkonstellation aus Figuren wird das Stück gemeinsam mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen immer wieder neu, aus ihrem jeweiligen Kontext heraus entwickelt. Da der Prozess der Auseinandersetzung mit den Themen und die eigenständige Erarbeitung von Szenen und Abläufen entscheidend ist, können sich die einzelnen Fassungen also voeinander unterscheiden.

Aufklärung 2.0 – Stories Updated

Die Figuren aus „Minna“, „Emilia“ und „Nathan“, den drei Hauptwerken des grossen Aufklärers, Autoren und Theaterwissenschaftlers Gotthold Ephraim Lessing, bilden die Arbeitsgrundlage von „LESS(ing) IS MORE“. In einer kühnen Durchmischung begegnen sich diese Figuren alle in der Jetztzeit. Dadurch werden viele Fragen aufgeworfen und im besten Sinne packend und dramatisch verhandelt:

  • Welche sozialen Positionen würden diese spannenden archetypischen Figuren des ausgehenden 18. Jahrhunderts heute bekleiden?
  • Wie würden sie einander begegnen?
  • Welche Botschaften haben sie und welche und Lernerfahrungen ermöglichen sie für heutige Jugendliche?

Das Stück widmet sich in seiner Durchmischung der Hauptfiguren aus allen Stücken Themen wie der Selbstbestimmung von Frauen, dem Verständnis von Ehre als Ursache von Konflikten ebenso wie dem interreligiösen Dialog.

Produktionsweise

In einer Mischung aus Blockunterricht und regelmässigen Stunden im normalen Lehrplan (z.B. Deutsch, Geschichte, Musik, Darstellendes Spiel) werden die Motive der einzelnen Personen geklärt und Bezüge zur Lebenswirklichkeit der Schüler*innen hergestellt.
Die von ihnen als relevant erachteten Themen, Handlungen oder auch nur einzelne Charaktere werden durch die Jugendlichen neu aufbereitet und sprachlich aktualisiert. Alle beteiligten Klassen sind frei in der Wahl ihrer Mittel: Schauspiel, Tanz, Gesang aber auch Masken- und Objekttheater oder Video sind möglich.
Dabei soll auch Rock- und Popmusik aus den verschiedenen Herkunftskulturen integriert werden. Aufgabe für die Jugendlichen ist es, für die entscheidenden Dialogstellen eigene deutsche Songtexte zu entwickeln. Für besonders motivierte und interessierte Schüler*innen werden zusätzliche intensive Theater-AG-Phasen ermöglicht.

Aufführung am Schuljahresende

Ziel ist am Ende eine Aufführung, an der möglichst alle beteiligt sind und die sowohl im Schulgebäude als auch in Theaterräumen gezeigt werden kann. Jede Klasse trägt einen in sich abgeschlossenen Teil bei, der auch unabhängig vom Gesamtstück Bestand hat. Als grosse Collage werden die einzelnen Szenen im Rahmen der Gesamtaufführung zusammengesetzt und durch die Darsteller der Theater-AG verbunden.

Konzept und Leitung

Thorsten Kreissig arbeitet seit vielen Jahren als Theaterpädagoge und Regisseur und verfügt über eine breite Erfahrung interkultureller Theaterarbeit. Seine interdisziplinären (Musik)-Theaterproduktionen an Schulen fördern ungeahnte Potentiale zutage und beeinflussen die persönliche Entwicklung der Schüler*innen nachhaltig.
Sein Gespür fürs Storytelling eröffnet Zugänge auch für Menschen, denen der Zugang zu kulturellen Ressurcen aus unterschiedlichsten Gründen nicht möglich war. Interkulturelle und sprachübergreifende Aspekte werden in die Stücke integriert.
Trotz einfachster Mittel und knapper Probenzeit, oft über mehrere Wochen hinweg verteilt, entstehen so Aufführungen auf höchstem Niveau.
„Highway to Hell – Don Diovanni Reloaded“ bot am Münchner Rupprecht-Gymnasium ein zeitgemässes Musiktheater für junge Menschen. Die Handlung wurde mit modernen Popsongs erzählt.
In Berlin entstand das biographische Musiktheater „Multi-Uni-Sono – Das wir der vielen Ichs“, das aktuelle Fluchtgeschichten aus Syrien mit jenen aus der DDR in Dialog verband.

Bei Interesse senden Sie und bitte eine Mail an regie@kreissig.net.

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