„Puck you!“ Workshop bei der Berlin Science Week 2022

Tl,dr:
Was hat Shakespeares „Sommernachtstraum“ mit dem Klimawandel zu tun? Sehr viel, wie gut 50 aktiv Teilnehmende beim „Puck You Workshop“ im Rahmen der Berlin Science Week positiv überrascht feststellten. Die aus Shakespeares Stück heraus kristallisierten Rollenprofile der „Herrschenden“, der „rebellischen Jugend“ und der „Handwerker*innen“ boten eine ideale Grundlage, sich mit Techniken des Improtheaters in den gesellschaftlich dringendsten Dialog unserer Zeit zu einzubringen:
Wie kriegen wir die Klimakrise in den Griff?
In knapp 90 Minuten wurden Fakten und Emotionen gleichermaßen angesprochen. Starke Gefühle seien spürbar geworden, meinte eine Teilnehmerin im Anschluss: „Die Konflikte mal anders zu sehen, war spannend. Megacool, eine Aktion, die wirklich Spaß gemacht hat.“

„Puck You!“ Premiere im Museum für Naturkunde in Berlin

Die Premiere dieses an viele Raumsituationen anpassbaren Science-Theatre Projekts fand am Freitag, den 4. Nov. 2022 als eine der Auftaktveranstaltungen der Berlin Science Week im zentralen Campus im Museum für Naturkunde Berlin statt. Unterstützt wurde TeeKay vor Ort durch Mitglieder der Arbeitsgruppe Zukunftsbilder der Scientists4Future sowie durch Claudia Urbschat, eine der bekanntesten deutschen Synchronsprecherinnen. Ihre Stimme ist vielen als die von Angelina Jolie bekannt oder aus dem Intro der Tagesschau.

TeeKay, Claudia Urbschat und Ute vom Team der Berlin Science Week

Die Science Week, die zu den grössten Veranstaltungen in Europa rund um Wissenschaft und Wissenschaftskommunikation gehört, unterstrich die Bedeutung des Projektes durch ein Interview mit TeeKay als Ideengeber und Initiator des Projekts. Details zu den verschiedenen Formaten, in denen „Puck You Workshops“ durchgefürt werden können, finden Sie hier.

Wissen ist nicht genug! Eine Theater-Werkstatt für mehr Mut in der Klimakrise

So richtig parat hatte niemand, worum es in dem mehr als 400 Jahre alten Stück von Shakespeare geht. Kein Problem für Teekay, der schnell die wichtigsten Handlungsstränge skizzierte: eine Jugend ohne Perspektive auf Liebe und Zukunft, mittelständisches Handwerk, das sich nicht ausreichend gehört fühlt und eine abgehobene Elite. Für alle Rollen fanden sich rasch Freiwillige. Die einzelnen Gruppen organisierten sich 10 Minuten lang als Teams, entwickelten für sie wichtige Punkte und Argumentationen, schwangen sich auf ihre Rollen ein.


Die anderen waren als Volk aufgefordert, sich in 3er-Gruppen zusammenzuschliessen und eigene persönliche Haltungen zu diskutieren und zu klären. So konnten sie als Volk später Zustimmung oder Missfallen äussern.

Intensive Arbeitszeit im „Experimentierfeld“ des Museums

Let’s play !

Dann begann die eigentlich Spielphase. Der originale Titania-Monolog von Shakespeare in der ergreifenden Interpretation von Claudia Urbschat schaffte eine mächtig aufgeladene Atmosphäre.
Die anderen Darsteller*innen agierten autonom und sprachen frei von der Leber weg.
Zunächst kam die rebellische Jugend auf die Bühne, beladen mit Liebeskummer, Existenzsorgen und berechtigtem Zorn: „Ihr hört uns nicht zu, nehmt uns nicht ernst“ riefen sie und fragten die Herrschenden: „Wie könnt ihr das mit eurem Gewissen vereinbaren?“

„Es wurde alles gesagt !“ – Die Teilnehmenden machen sich für die Spielszene fertig

„Wir haben viel erreicht und sind auf einem guten Weg, ein paar Windräder sind schon aufgestellt.“ Wolkig verwiesen Herrscher und Herrscherin darauf, dass alles seine Zeit braucht. Die Handwerker*innen gingen die Mächtigen mit konkreten Wünschen an: Keine Wegwerf-Mode forderte die Weberin. Ein anderer träumte laut von Herrschenden, die radeln statt in gepanzerten Limousinen zu fahren.

Gemeinsames Reflektieren

In der gemeinsamen Abschlussrunde wurde klar, welches Potential solche Workshops auch für Menschen bietet, die sich erstmals mit der Klimakatastrophe beschäftigen. Der Umweg über die Kultur ermöglicht einen Einstieg über die Rollen und Charaktere. So werden eigene Emotionen und das eigene Wissen auf spielerische Art und Weise überprüft, im Dialog mit den anderen Teilnehmenden steigt aber auch das Bewusstsein für die Bedeutung solidarischer Aktionen.

Starke Gefühle seien spürbar geworden, meinte eine im Anschluss. Die Konflikte mal anders zu sehen, war spannend: „Megacool, eine Aktion, die wirklich Spaß gemacht hat.“

Danksagungen

Ein herzlicher Dank geht an alle Teilnehmenden des Workshops für ihre Spielfreude und Offenheit und nicht zuletzt auch für das sehr disziplinierte Tragen der Masken abseits der Spielszenen. 🙂
Ein besonderer Dank für die Dokumentation geht an Freddie Rutz für die Fotos, Maria Bois, Frauke Wolff und Jürgen Schwarz für die Videodokumentation, Alex Neumann für den ersten Videorohschnitt sowie Antonia Rötger für die Mitarbeit am Text.

Teekay dankt allen Scientists4Future für das Vertrauen und die aktive Mitarbeit, insbesondere Gregor Hagedorn für seinen „Kanzleramtschef“ Philostrat.

Claudia, Gregor & TeeKay nach der gelungenen Premiere

(Diese Website wird ständig überarbeitet. Die Aktualisierung dieser Unterseite erfolgte im November 2022. Sollten Sie irgendwelche inhaltlichen oder formalen Fehler entdecken, freuen wir uns über eine entsprechende Rückmeldung unter redaktion@kreissig.net. Wir wünschen Ihnen einen wunderbaren und inspiriertenTag!
Bleiben Sie gesund 🙂